Kartoffeln rausnehmen
Ziel dieser Aktivität
Kartoffeln, die noch in der Erde sind, herausholen und in einen Stall oder eine Scheune bringen. Dort werden sie später sortiert, eingesackt und im Keller eingelagert.
Damit die Sache funktioniert, müssen Traktor, Roder, Grubber usw. einsatzbereit sein und, falls sie kaputtgehen, schnell repariert werden. Es braucht arbeitsfähige Leute, welche die Kartoffeln in Eimer aufklauben, in Säcke leeren und diese dann im Stall ausleeren.
Dafür sind Ausdauer und Kraft nötig. Bei gutem Wetter ist die Arbeit staubig, schmutzig und schweißtreibend. Entsprechend sollte die Arbeitskleidung und Kopfbedeckung gewählt werden. Weniger gefragt ist es, viel zu reden, sich zu beklagen oder ständig zu fotografieren.
Man kann diese gemeinschaftliche Tätigkeit mit körperlichem Einsatz sehr genießen – oder sie abgrundtief hassen.
Sicherheitsregeln
Es besteht Verletzungsgefahr, wenn man leichtsinnig oder unvorsichtig ist. Darum gilt:
- Keine Steine, Eimer, Kartoffeln oder Geräte auf andere werfen oder jemanden absichtlich oder fahrlässig verletzen.
- Traktor und Geräte bestehen aus massivem Eisen und wiegen mehrere Tonnen. Die Hydraulik hebt und senkt Geräte mit enormer Kraft. Die Kardanwelle, die den Roder antreibt, kann in ihrer rotativen Bewegung Kleider, Haare, Gliedmassen einfagen und entsprechend ein Leben auf sehr unangenehme Weise beenden. Darum in der Nähe des Traktors immer aufmerksam sein – gilt für den Traktorfahrer und alle in der Umgebung des Traktors oder sonstiger Vehikel am Feld.
- Nicht allein Säcke manipulieren/heben, die zu schwer sind. Das kann man zu zweit machen, oder man überlässt es den Personen die damit Übung haben.
- Jeder ist selbst für seine Gesundheit verantwortlich, Eltern haften für ihre Kinder.
Arbeitsmoral und Regeln
Wir machen das nicht, um zu überleben, sondern weil wir darin einen Sinn sehen – jenseits von unmittelbaren wirtschaftlichen Aspekten. Nicht zuletzt auch aus einem Bewusstsein der Tradition und Ehrfurcht vor der Tätigkeit der Landwirtsschaft, welche einen Teil unsere Familie durch Nachkriegszeit und Kommunismus geführt haben.
- Die Kartoffelernte ist der Abschluss einer Reihe von Arbeiten, die sich über das ganze Jahr erstrecken und jedes Jahr wiederholen: Sortieren, Lagern, Umschaufeln, Vorbereiten, Pflanzen, Häufeln, Spritzen, Jäten, Abhacken. Darum sehen wir sie auch als eine Art Feiertag, den wir gerne mit Freunden begehen.
- Wir akzeptieren, dass andere das anders sehen – trotzdem kann man sich gut verstehen. Niemand muss mitmachen.
- Es gibt einen Verantwortlichen für die Aktion: aktuell bin das ich, Andreas Philippi.
- Wer mitmacht, muss das aus freien Stücken tun, die nötigen Fähigkeiten besitzen und den Fokus auf die Arbeit legen. So entsteht eine effiziente, angenehme Gemeinschaft von Gleichgesinnten, in der sich alle wohlfühlen können.
- Kinder müssen oft erst lernen, diese Art von gemeinschaftlicher Arbeit zu schätzen. Die Eltern sollen sie entsprechend anleiten.
- Wer faul ist, Unfug treibt, die Arbeit nicht ernst nimmt oder der Arbeitsgemeinschaft sonstwie schadet, wird vom Verantwortlichen direkt angesprochen und aufgefordert, sein Verhalten zu bessern. Der Ton kann durchaus rauh und/oder laut sein. Auch direkt das erste Mal - es bedarf keiner Vorwarnung. Gilt auch für Kinder.
Entlohnung
- Wer maßgeblich und nützlich zur Ernte beiträgt, wird ein Jahr lang mit Kartoffeln für den Eigenbedarf versorgt.
- Am Feld gibt es Getränke, eine Jause und danach einen Grill, organisiert von meiner Frau, Cristina Philippi.
- Kinder, die mitgearbeitet haben, dürfen Traktor fahren (ohne Kardanwelle, nur mit dem Grubber auf dem Feld – im Beisein und auf Verantwortung des Traktorfahrers).
- Wir sind in unserer Familie aktuell 5 arbeitsfähige Personen, und kommen auf Einladung auch gerne zu unseren Freunden um bei vergleichbaren Aktionen am Feld oder Baustelle zu helfen.
Wer kommt, akzeptiert die hier beschriebenen Regeln.
Așa să ne-ajute Dumnezeu.