Ordnung ist das halbe Leben ...
... und Unordnung ist die andere Hälft. Ja, nix Neues, nix Originelles.... Aber habt ihr Euch mal gefragt wieviel Ordnung nötig ist... was Ordnung eigentlich ist... ob die Ordnung selber ein Ziel sein sollte.
Ordnung in der Praxis
Ordnung in der Praxis
Dies ist der Absatz wo klassischer Weise eine Definition hingehört. Damit man weiss über was man redet... das überlass ich den Schriftgelehrten - um ehrlich zu sein - es übersteigt mich und ich brauch es auch nicht.
Als Ersatz wieder mal ganz kontextuell und wohl inkomplett, eine Umschreibung von dem was man als Ordnung im praktischen Alltag bezeichnen könnte: die Strukturierung der Arbeitsumgebung(oder Umgebung im Allgemeinen) und des Handelns nach bestimmten Regeln. Das Ziel ist das Erleichtern von Abläufen welche (wiederholt) während der Arbeit oder anderen Aktivitäten auftreten.
Kurze Beispiele:
- Holzscharuben in eine Schachten, die Anderen in die Andere
- Alle Mails vom Chef in einen Ordner- wenn es geht automatisch
- Schlüssel nicht IRGENDWO herumliegen lassen :) Vielleicht brennt es einmal und dann muss man die Türe einschlagen.
Unordnung - muss nicht das Gegenteil sein
Jetzt denkt man natürlich an Holzschrauben, Torbandschrauben, Nägel, Dichtungen, Zement, Badewanne, Haifisch, Formol, Panzer ... alles auf einem grossen Haufen. Das wäre eine richtige Unordnung :). Das wäre aber eine von Menschenhand absichtlich verursachte "Anti-Ordnung".
Wie ist das mit den Bäumen im Wald? Ich mein einen natürlichen Wald. Hat die jemand geordnet? Ein Mensch sicher nicht ... trotzdem herrscht hier eine wesentlich "kräftigere" Ordnung. Es ist ebenfalls eine Strukturierung, aber nach einem anderen Prinzip. Ein kräftiges, "selbstregelndes", oder eben göttliches Prinzip das auch auf Störungen automatisch reagiert. Dies Prinzip wird automatisch immer eingehalten. Das Prinzip zu umreissen fällt mir schwer, es ist eben das Prinzip nachdem die Bäume im Wald wachsen :) - lohnt sich eben nicht sich den Kopf darüber zu zerbrechen, das funktioniert sicher gut.
Man beleidigt niemanden wenn man aber die "natürliche" Ordnung als Unordnung bezeichnet. Klar, kann man von der Position eines Baumes nicht deterministisch auf die Positionen seiner Nachbarn schliessen. Und es kommen auch nicht erst alle Buchen und dann alle Eichen. Also: keine Ordnung. Fragt sich nur - wer braucht so eine Ordnung?
Es müssen nicht die Bäume im Wald sein... man nehme zum Beispiel die Kleider im Kleiderschrank. Wenn mann immer wahllos was herausnimmt und wahllos wieder was hereintut kommt auch eine gewissen Unordnung heraus. Und diese Unordnung hat - weiss Gott - nichts Göttliches :). Aber einem Anderen reicht schon folgendes Mass an Ordnung: Die Kleider in den Kleiderschrank, die Schuhe davor.
Darum würde ich vorsichtig sagen: Unordnung ist das Fehlen der Sturktur/Strukturierung innerhalb des Gebietes auf dass man die Unordnung bezieht.
Effizient Ordnung halten, zwischen Perversion und Lotterleben
Ich werd mich mal auf die Arbiet beziehen, zu Verallgemeinern fällt mir schwer.
Lohnt es sich Spax-Holzschrauben nach Grösse, Gewinde, Material, Abnutzungsgrad und Farbe verschieden zu sortieren und jeder "Schraubenart" ein separates Fach zuzuordnen? Sage wir mal: NEIN. Warum: der Zeitaufwand der Sortierung und der Aufrecherhaltung der Sortier- und Suchkriterien ist viel höher als der eventuelle Nutzen beim Suchen einer Schraube. Ausserdem wäre das pervers :).
Lohnt es sich aber Schrauben und Nägel in separaten Schachteln zu halten? Ich denke JA - in einem normalen Heimwerker-Arsenal: man sortiert sie sehr leicht und kann trotzdem in der Schraubenschachtel meistens schnell sein Schräuchen identifizieren.
Und wenn man die Nägel, zusammen mit den Schrauben, Sand, Elektrobestandteilen in einen Eimer tut und darüber einen alten Monitor? Wenn man dann eine Schraube braucht macht man den Monitor kaputt, muss den ganzen Eimer ausleeren und findet das gute Stück im verrosteten Zustand weil der Sand nass war. Mit diesen Leuten arbeite ich besonders gerne NICHT zusammen :)
Was will der Dichter damit sagen?
Um effizient Ordnung zu halten muss man das richitge Mass and Strukturierung finden in dem Gebiet in dem man Ordnung braucht. Ordnung als solche sollte nicht das Ziel an und für sich sich sein. Ordnung soll das Erreichen des Zieles erleichtern. Man sollte nicht versuchen dort Ordnung zu schaffen wo sie niemandem was nützt. Eher sollte man die "natürliche" Ordnung - dort wo diese funktioniert - so weit wie möglich unangetastet lassen und sich mit ihr anfreunden. Denk ich mir so :) ...